Autor: Frank Spatzier

Apathische Gesellschaft

Marli verkommt. Der Bezirk im Lübecker Stadtteil St. Gertrud ändert seinen Charakter. Dies geschieht schleichend und ist an scheinbaren Kleinigkeiten erkennbar. Vor den Wohnblöcken häufen sich herrenlose Einkaufswagen, manchmal bilden sie ganze Gruppen. Auf Bürgersteigen sammelt sich der Müll, auch nimmt Elektroschrott in Gestalt von E-Rollern zu. Häufig stehen sie

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Vollherbst

Der phänologische Kalender zeigt auf Vollherbst, mit der warmen Jahreszeit ist es endgültig Essig. Noch sind die Bäume überwiegend grün belaubt, doch schneller als man gucken kann sind sie kahl und man muss beim Radfahren aufpassen, auf dem Blättermatsch nicht hinzufliegen. Jedesmal dasselbe traurige Schauspiel: Erst wartet man Ewigkeiten auf

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Zwei-Klassen-Gesellschaft: Wenn der Radweg zum Kampfplatz wird

Radwege sind oft gut gemeint, aber miserabel gemacht: zu eng, zu holprig, vollgeparkt oder durch Ein- und Ausfahrten unterbrochen. Seit Jahren schon genügt die Fahrrad-Infrastruktur kaum mehr den Anforderungen des Radverkehrs. Doch auch der Mix ihrer Nutzer hat sich geändert: Schon längst sind echte Radfahrer zur Minderheit geworden. Es dominieren

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Phrasensprühstuhl

Matthias Gastel ist der bahnpolitische Sprecher der Partei Bündnis90/Die Grünen. In Sachen Verkehrspolitik liegt der Mann manchmal garnicht so sehr daneben, in dieser Hinsicht leuchtet tatsächlich manchmal etwas Sachverstand hervor. Allerdings arbeitet der Mann für die Grünen. Und das bedeutet, dass gelegentlich aufblitzende Funken von Vernunft, kaum dass sie das

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Göttin der Aborte gefunden

Die Göttin der Toiletten war weiten Teilen der Menschheit bisher verborgen geblieben. Getöse und Tamtam, Prunk und Überheblichkeit sind nicht so ihr Ding – ganz im Unterschied zu ihren Kollegen Jehova und Allah aus der kargen kleinasiatischen Wüste. In Prag haben wir sie gefunden, in einer kleinen Nische im Hradschin,

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Gegendruck, die neue Viertelsjahresschrift aus dem Hause Manova

Mal ein Printmedium, oder besser: endlich wieder eins! Was Festes für Hand und Hirn, kein nervöses Geblinzele über irgendwelche Displays oder Bildschirme. Mit der vierteljährlich erscheinenden Schrift „Gegendruck“ hat das Magazin Manova (vormals Rubikon) den alten analogen Weg wiederentdeckt, der gegenüber digitalen Medien drei wesentliche Vorteile bietet: Erstens, zum Lesen

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Einblick in die Architektur eines möglichen Staatsverbrechens

Nun liegen alle RKI-Protokolle vor, entschwärzt und vollständig. Möglich wurde dies durch einen Menschen mit Gewissen, einen Whisleblower aus dem RKI, der die Datensätze der Journalistin Aya Velazquez zugespielt hatte. Damit erfährt die Aufarbeitung dieses Flirts mit dem Totalitarismus eine neue Wendung. Den Anfang hatte Journalist Paul Schreyer gemacht, der

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