Vollherbst

Der phänologische Kalender zeigt auf Vollherbst, mit der warmen Jahreszeit ist es endgültig Essig. Noch sind die Bäume überwiegend grün belaubt, doch schneller als man gucken kann sind sie kahl und man muss beim Radfahren aufpassen, auf dem Blättermatsch nicht hinzufliegen. Jedesmal dasselbe traurige Schauspiel: Erst wartet man Ewigkeiten auf das Frühjahr, dann kommt es endlich, um dann viel zu schnell wieder vorbei zu sein und einem weiteren endlosen Winter das Feld zu räumen. Aber vielleicht sollte man versuchen, die Sache positiv zu sehen: Immerhin ist es ein normaler meteorologischer Winter, kein atomarer. Jedenfalls noch nicht.

In Falladas Kleinem Mann heißt es:

„Es ist ein trüber, kalter, regennasser Septembertag, sehr windig. Einer jener Tage, die ein Vorgefühl des endlosen dunklen Winters geben und das Herz so schwer machen.“

Aufgabe für die nächsten Wochen: Nach einem Ort auf der Erde suchen, an dem es außer Sommer keine anderen Jahreszeiten gibt und prüfen, wie sich am besten dorthin ziehen lässt. Husum (Fotos unten) kommt auf jeden Fall nicht in die Nähere Auswahl…