Archiv: Kommentare
März 2025
Der Hauch von 1914
Wer geglaubt hat, mit der Ampel sei der Tiefpunkt bundesdeutscher Politik erreicht worden, muss erstaunt in die Röhre gucken: Schlimmer geht immer. Dabei ist die groteske Schmierenkomödie, die sich gerade im parlamentarischen Interregnum abspielt, ein Lehrstück in Wähler- und Demokratieverachtung, in Kriegsbesoffenheit und weiteren Formen der politischen Verwahrlosung.
Und natürlich, wie sollte es auch anders sein, stehen auch hier wieder die Ampelparteien beim Herumdilettieren in erster Reihe. In trauter Brüderlichkeit veranschaulichen uns die Blockparteien der Regenbogen-SED live und in Farbe, wie man auf einen großen Krieg zusteuert, wie Aggression und Morden zur Staatsraison und Frieden samt Demokratie ins Klo geworfen werden.
Hauptakteur diesmal die CDU mit ihrem oligarchenhaften Chef Dr. Blackrock Merz. Zu Ampelzeiten mimte diese Partei die Opposition, heute sucht sie in einer kleinen GroKo mit der SPD ihr Heil; kleine GroKo, weil die SPD dank ihrer Wendung zur woken Corona- und Kriegstreiberpartei auf dem Tiefpunkt der Wählgunst angekommen ist. Doch wen schert schon eine Wahlniederlage, wenn man trotzdem Mitregieren kann?
Und dann Fritze „Blackrock“ Merz, der es in der Disziplin „politische Verkommenheit“ sogar locker mit einem Klabauterbach aufnehmen kann. Nichts geringeres, als den dreistesten Wählerbetrug in der Geschichte der BRD, kann sich der Mann mit der schamhaften Kopfbehaarung in die Fibel schreiben.
Eine rauschende Schuldenorgie will man sich nun gönnen, um ein aberwitziges Aufrüstungspaket zu finanzieren, weil der Russe vor der Tür und morgen in Brandenburg steht. Aufrüstung statt Diplomatie, Regression statt zivilisatorischem Fortschritt, Infantilismus statt Reife. Okay, auch in die Infrastruktur soll mit einem „Sondervermögen“ (LOL) investiert werden. Doch machen wir uns nichts vor, gemeint ist damit vor allem die Kriegsertüchtigung militärisch relevanter Einrichtungen.
Und um die Ober-Kriegstreiber der Grünen gnädig zu stimmen, geht noch ein Batzen an den Klimaschutz. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Man investiert Fantastilliarden in Vernichtungsgeräte, die Natur, Umwelt, Menschen und Klima besonders nachhaltig zerstören, um dann so zu tun, als habe man bei aller Todessehnsucht noch ein Interesse an einer heilen Welt.
Doch damit des Irrsinns nicht genug. Weil man eine fehlende Mehrheit befürchtet, soll dieser Wahnsinn noch mit den Blockparteien durch den alten Bundestag gepeitscht werden. Beschlüsse von derartiger Tragweite auf Basis von Wählerbetrug im Schweinsgalopp von einem faktisch abgewählten Parlament beschließen zu lassen, ist Bürger- und Demokratieverachtung vom Feinsten.
Es weht wieder der Geist von 1914, die Hasardeure der Parteienkorruption werden ihre Kriegskredite („Sondervermögen“) sicher locker machen. Na denn, prost Mahlzeit…
Februar 2025:
Moralisch blankgezogen
Wer hätte das gedacht: Kaum im Amt, kündigt US-Präsident Trump Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Putin an. Es geht also doch, das sinnlose Sterben muss nicht endlos fortgesetzt werden, Diplomatie und Vernunft haben tatsächlich noch eine Chance. Man kann das unzivilisierte Töten vielleicht doch auf halbwegs zivilisierte Weise beenden. Der Zermürbungs- und Stellvertreterkrieg in der Ukraine muss also nicht in der Vernichtung Europas münden, sondern kann in relativ vernünftiger Weise ein Ende finden. Zwar viel zu spät, nach unzähligen geopferten Menschenleben, aber immerhin.
Was für ein Arschtritt für alle europäischen und insbesondere alle bundesdeutschen Kriegstreiber, die als willfährige Erfüllungsgehilfen der von Ex-US-Demenzokrat Biden repräsentierten Neoconsan der selbstzerstörerischen Verlängerung des Sterbens in der Ukraine mitgewirkt haben. Ginge es nach diesen inhumanen Fanatikern, müssten noch viel mehr Menschen für die „Verteidigung der westlichen Werte“ ihr Leben lassen.
Unwillens und unfähig, eine Verhandlungslösung herbeizuführen, haben die Kriegstreiber aus den Blockparteien, allen voran die Waffenfetischisten aus den Reihen der Grünen, den Tod hunderttausender Menschen mit zu verantworten. Was für ein moralischer Bankrott. Mehr noch, was für ein Zeugnis der Zivilisationsnegation.
Baerbock, Habeck, Merz, Flack-Rheinmetall, Hofreiter, Von der Leyen und all die anderen russophoben Waffen- und Kriegsfreunde, haben spätestens seit Trumps Verhandlungsinititative moralisch blank gezogen, sie stehen nackt mit heruntergelassenem Waffenrock und verkrüppelten Genitalfragmenten da. Mehr noch, sie sind einmal mehr der Diplomatieverweigerung und menschenfeindlichen Kriegstreiberei überführt, sie sind persönlich mitverantwortlich für das sinnlose Sterben unzähliger Menschen an der ukrainischen Front. Sie werden als moralischer Bodensatz in die Geschichte eingehen.
Dezember 2024:
Die Kriegsunion kann weg
Was ist bloß aus der EU geworden? Um es vorwegzunehmen, die EU war in ihren Grundgedanken ein so begrüßenswertes wie zukunftsweisendes Projekt. Ein Projekt zur Friedenssicherung sogar, das einen kulturell heterogenen Kontinent mit zahlreichen Animositäten zwischen ebenso zahlreichen Nationen und einer kriegerischen Historie geeint hat.
Doch das war einmal, im Laufe der letzten drei Dekaden hat sich die EU sukzessive in ein durchbürokratisiertes Kriegsprojektverwandelt, das seinen Bürgern außer einer handfesten Kriegsgefahr und nervigen Flaschendeckeln nicht mehr allzu viel zu bieten vermag.
Einer der Gründe dafür mag wohl die unsägliche Praxis der nationalen Politikbetriebe sein, ausrangiertes, degeneriertes oder lästig gewordenesPersonal gesichtswahrend in die Europäischen Institutionen zu entsorgen – gerne auch in die Kommission, jener europäischen Exekutive mit traditionell mangelhafter demokratischer Legitimation.
Diese wird nun in zweiter Amtszeit von der zwielichtigen Ursula von der Leyen geleitet, allen Korruptionsvorwürfen und gelöschten SMS zum Trotz. Die auch als Kanonenuschibekannt gewordene Hardlinerin wirkte außenpolitisch nicht selten wie ein von US-Neocons ferngesteuerter Polit-Roboter mit eigeschränkt-stereotypem Verhaltensrepertoire. Zu diesem zählt auch das anhimmelnde Küsschen-Geben mit dem ukrainischen Machthaber Selenski. Und natürlich auch pubertäre Drohgebärden in Richtung Russland. Denn für die EU ist Europanunmal nur der Teil des Kontinents, der sich bedingungslos den transatlantischen Dogmen unterwirft. Gegen den anderen Teil Europas wird dann schonmal der Krieg riskiert.
Für die neue Amtszeit hat sich Kanonenuschi neues Personal in den Bunker geholt. Als „Außenbeauftragte“ wurde mit Kaja Kallas die feuchte Traumbesetzung US-amerikanischer Falken verpflichtet, die sich durch eine besonders leidenschaftliche Aversion gegen alles Russische auszeichnet. Klar, dass Frau Kallas gleich am ersten Amtstag gemeinsam mit dem neuen Ratspräsidenten Antonio Costa nach Kiew düste, um Herrn Selenski den Kotau zu entbieten.
Totalverweigerung in Sachen Diplomatie plus aggressive Drohrhetorik gen Kreml – was die Kommission kann, kann das Europäische Parlament schon lange. In seiner Russlandresolution vom 28.11. freuen sich die kriegsbegeisterten Parlamentarier über die jüngsten westlichen Eskalationsschritte und versprechen Kiew die unverbrüchliche Blutsbrüdertreue selbst für den Fall, sollten Moskaus rote Linien endgültig überschritten werden.
Eine EU, die sich zunehmend als devotes Anhängsel neokonservativer US-Kräfte versteht und es nicht einmal versucht, im Stellvertreterkrieg in der Ukraine vermittelnd aufzutreten; eine EU, die das sinnlose Abschlachten abertausender Menschen für ein geopolitisches Kräftemessen billigend in die Länge zieht und die mit dem großen europäischen Nachbarn Russland lieber Krieg als Frieden möchte, die sogar einen neuen großen europäischen Krieg in Kauf nimmt – eine solche EU braucht niemand, eine solche Kriegsunion kann weg, und zwar besser gestern als morgen.