Der Lübecker Herrentunnel ist ein Politikum. Das verkehrsplanerisch ausgesprochen fragwürdige PPP-Projekt zählt zu den wenigen mautpflichtigen Verkehrswegen in Deutschland. Allerdings verteilt sich der Ärger über die bürgerunfreundliche und teuere Verbindung zwischen Kernstadt und den Stadtteilen nördlich der Trave auf alle Verkehrsteilnehmer.
Weil die autozentrierte Planung keine Radfahrer und Fußgänger vorsah, müssen diese seit Jahren mit einem Shuttlebus durch den Tunnel gekarrt werden. Der ist zwar kostenlos, dafür allerdings recht unpraktisch. Während für Autofahrer der Slogan „So schnell kann’s gehen“ ersonnen wurde, gilt für Radfahrer und Fußgänger die Devise „So lange kann’s dauern„.
Neulich dauerte es sogar ganze 25 Minuten, da der Bus wegen einer Tunnelbaustelle einen Riesenumweg fahren musste. 25 Minuten, um von der einen auf die andere Tunnelseite zu kommen. Wahnsinn. Damit wird langsam die Schwelle der aktiven Benachteiligung des Radverkehrs angekratzt, was eine Stadtverwaltung, die nach außen hin betont klima- und fahrradfreundlich auftritt, ziemlich blank aussehen lässt. Peinlich, peinlich…
Und nicht zu vergessen: Diese unsägliche Verbindung wird gerade in der Sommersaison von nicht wenigen Radtouristen genutzt. Kein gutes Aushängeschild für die Hansestadt.
Nach 25 Minuten endlich auf der anderen Seite der Trave…
Friedensangst
Wie es aussieht, war die Aufdeckung des neustenKorruptionsskandals in der Ukraine eher eine Frage des geheimdienstlichen Timings: Klar, in der Ukraine wird bestochen, was das Zeug hält – insbesondere im Oligarchennetz rund um Selenskij, wo so manche europäische Steuermilliarde u.a. in goldenen Klos stecken dürfte. Doch der Zeitpunkt war gut gewählt, um das Selenski-Regime noch weiter unter Druck zu setzen, während gleichzeitig zwischen Washington und Moskau verhandelt wurde. Hinter den Kulissen, versteht sich.
Und siehe da, jetzt liegt ein 28-Punkte-Plan vor, der durchaus vernünftig klingt. Die von Kiew ab 2014 unterdrückten und bombardierten Ostgebiete bleiben russisch kontrolliert, der NATO-Beitritt ist vom Tisch, die Ukro-Armee wird verkleinert und Russland wird sukzessive von den Sanktionen befreit.
Und Europa? In den kriegsbesoffenen Regierungshäusern dürfte man vor Wut schäumen. Vor allem in der „Koalition der Willigen“ geht es nun um, das Gespenst des Friedens – es grassiert nichts anderes, die nackte Friedensangst.
Am geopolitischen Katzentisch dürften Gestalten wie Merz, von der Leyen, oder Kallas wohl gerade im Turbogang an Ideen arbeiten, den Friedensplan zu torpedieren. Schützen- und Propagandahilfe werden ihnen die üblichen Heerscharen degenerierter und russophober Schreibtischgeneräle in den Redaktionsstuben sowie die Kriegstrompeter in den Talkshows liefern. Frei nach dem Motto: Bis zum letzten Ukrainer! Und gerne auch bis zum letzen Europäer!
P.S.: Der Ukraine bleibt der Beitritt zur EU möglich. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.