Pfaffen auf Kriegspfad

Die Kirche, katholisch wie evangelisch, war schon immer ein Anhängsel der weltlichen Macht. Fernab von den Lehren ihres Religionsstifters, dem Wanderprediger Jesus, hat die Kirche als Institution Menschen ausgebeutet, manipuliert und instrumentalisiert. Doch noch immer reklamiert die Kirche einen hohen moralischen Anspruch, den Zugang zum Heilswissen und andere aufgeblasene Schwurbeleien, die wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen, sobald man auf die tatsächlichen Verhältnisse dieser Organisation blickt – weil sie, und das sollte für die einfachsten Gemüter erkennbar sein, der Lehre des Jesus von Nazareth teils fundamental widersprechen. (Wie es in dieser Hinsicht mit dem Wüstengott Jahve aussieht, kann ich nicht beurteilen).

Schon immer haben sich ihre Repräsentanten, die sich irgendwie als geistlich identifizieren, den Machteliten angedient, um selbst Teil zu haben am Einfluss der politischen und wirtschaftlichen Eliten. Dazu muss man garnicht zurück in den Nationalsozialismus blicken, für die Rückschau reichen bloß vier bis fünf Jahre, als die Pfaffen sogenannten „Ungeimpften“ den Zugang zu Gottesdiensten verwehrten oder vehement für die Austeilung der Pfizer-Gentherapie warben, als sei es die neue Hostie, der neue Leib Christi. Nicht nur ich könnte mir gut vorstellen, dass sich Jesus aus Nazaret mehrfach erbrochen hätte angesichts dieser Pharisäer, die seine Lehre in seinem Namen in den Dreck getreten haben.

Aktuell sind es Krieg, Hass und Feindschaft, die immer mehr Pfaffen in ihrer Anbiederung an den politischen Mainstream für sich entdecken. Das Friedensgebot ihres Religionsstifters scheint ihnen dabei ähnlich fremd zu sein, wie ihr eigenes Krüppelgewissen. Da gibt es zum Beispiel die Frau Anette Kurschuss, sie war die Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland. Eine hohe protestantische Würdenträgerin immerhin, die mutmaßlich entfernt vom Wirken ihres Religionsstifters gehört haben sollte. Trotzdem scheint dieses ihr am Anus vorbeizugehen, wenn sie sagt „Waffen für die Ukraine sind Pflicht christlicher Nächstenliebe. Mordwerkzeuge als Christenpflicht? Wie tief kann man sinken? Klar, dass diese opportunistische Pfäffin auch mal eine Corona-Impfpflicht gefordert hatte.

Oder da wäre der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. Man sieht ihn fröhlich lachend an der Seite eines Bundeswehroffiziers stehen und Kriegstauglichkeit fordern. Auch hier würde sein Religionsstifter mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Talar des Kriegspfaffen kotzen. Nicht zu vergessen, dass Overbeck als von Papst Benedikt ernannter Militärseelsorger (ein Widerspruch in sich, wie etwa eine keusche Prostituierte..) Scholzens 100 Milliarden „Sondervermögen“ (lol) für das Militär begrüßte. Ein Paffe, der sich über Mordwerkzeuge freut – wie innerlich verrottet muss eine Kirche erstmal sein, um solch ein Personal hervorzubringen?

Gucken wir als nächstes auf den aktuellen evangelischen Kirchentag in Hannover. Als geladenen Gast darf man Roderich Kiesewetter (würg) bestaunen, dem man eine vielbeachtete Bühne bietet, auf der er seine kriegerischen Psalmen verkünden kann. Kiesewetter, ein dezidierter Feind von Versöhnung, Frieden und Diplomatie, der den Krieg explizit nach Russland tragen und damit Europa der Zerstörung nahebringen möchte, mit möglicherweise Millionen von Toten. Ein Apostel von Leid, Tod und Zerstörung auf der Bühne eines Kirchentages? An dieser Stelle muss ich den Text abbrechen, weil es mir hochkommt…

Wie auch immer, hier hilft nur: Austreten! Nicht aufs Klo, sondern aus der Kriegskirche – falls man noch Mitglied (und auch mit-Glied) sein sollte…