Broth
Broth ist ein Lied aus dem noch zu schreibenden Musical Der Pilgerer. Grobe Rahmenhandlung: Ein verranzter, hackfressiger und dem Alkohol verfallener Verlierer fällt von einer Suchtepisode in die nächste, rutscht dabei im Zuge fortschreitender Verwahrlosung immer tiefer in den Abgrund und findet, kurz bevor es zu spät ist, quasi noch in allerletzter Sekunde, die rettende Fürsorge einer bunten und diversen Gemeinde kirchlich organisierter Extremisten der Mitte. Diese nimmt ihn auf und bringt ihn wieder auf den Pfad der Tugend, indem sie ihn für das Pilgern begeistert.
Unser Protagonist macht sich alsdann auf den Weg – und zwar nicht auf irgendeinen, sondern auf den berühmten Jakobsweg. Wandernd von Norddeutschland nach Santiago de Kompostella versucht er, die lange überfällige Läuterung zu finden. Weit kommt er jedoch nicht, der Pilgerer (so seine Selbstbenennung) erreicht lediglich ein nur wenige Kilometer entferntes Gotteshaus, in dem er zunächst um die obligatorische Pilgerspeisung bittet.
Hier beginnt die Szene, dazu das Lied „Broth„: Der Pilgerer sitzt erschöpft und die ersehnte Pilgerspeisung erwartend auf einer Kirchenbank vor dem Tabernakel, über dem das ewige Licht brennt. Aus der Sakristei schreitet eine Prozession aus schwarzgewandeten Ministranten (aus Proporzgründen alles Mohren), die im stampfenden Rhythmus des Songs in grotesk verrenkenden Bewegungen durch den Altarraum zum Pilgerer tänzeln. In der Mitte dieses Zuges ein weiblich gelesener Priester in wehendem Messgewand und mit hoher Kochmütze, auf Brusthöhe trägt er ein samtenes Kissen, darauf ein Teller mit Suppe. Die Ministranten singen dabei im Chor: „Let’s drink some Broth!“
Der Pilgerer rutscht dem Priester auf seinen wundgescheuerten Knien entgegen, um mit letzter Kraft das Sakrament der Pilgerspeisung zu empfangen. Aus einer Tasche an seiner verdreckten Hose zieht er einen silbernen Löffel, bei dem es sich dem Vernehmen nach um den sagenumwobenen Bartholomäuslöffel aus dem gleichnamigen Reliquiar mit wertvollen frühchristlichen Artefakten handeln soll, und bereitet sich auf die Einnahme der Brühe vor. Doch die Speisung entspricht mitnichten des Pilgerers ästhetischer Heilserwartung, denn jeder zu schluckende Löffelinhalt ist eine heimtückische Prüfung des argwöhnisch zuschauenden Gottes.
Der Pilgerer schluckt, Löffel für Löffel für Löffel….
Musik, Text, Gitarre, Bass, Gesang: Frank Spatzier © Nov. 2025; No fucking AI! Human made!

