Politiker machen Politik. Nicht mehr und nicht weniger, was sonst? In allen Politikbereichen geht es um poltische Agenden und Positionen, um machtbezogene Taktiken, Strategien oder Ideologien vor dem Hintergrund des Einflusses interessengeleiteter Akteure – insbesondere aus dem Großkapital.
Anders scheinbar bei Corona.
Hier regiert die blütenreine Wissenschaft, das Wahre, Erhabene und Gute. Potitisch-strategisches Taktieren, Ideologien oder lobbyistische Einflussnahmen sind Unarten vergangender Epochen. In blütenweißer Weste präsentieren sich die sozialen Spalter und Konzernfreunde von gestern als zutiefst besorgte und solidarische Übermütter und -väter im vereinten Kampf gegen die Seuche – Seite an Seite mit sympathischen Weißkitteln, die ebenfalls nur das Beste wollen. So erstrahlt zumindest das Bild, das in den Leitmedien gerne gezeichnet wird.
Dazu beschwört Regierungspolitiker und ihre nachgeordneten Handlanger (Lauterbach…) „die Wissenschaft“ als neutrale und objektive Impulsgeberin für angeblich alternativlose Maßnahmen für das gesundheitliche Wohl der Bevölkerung. Da scheint selbst die von den immer dreisteren Lockdowns gegängelte Bevölkerung hörbar aufzuatmen. Denn endlich hören die Politiker wieder auf Wissenschaftler, und schließlich, ja auch das beruhigt ungemein, ist Frau Merkel Physikerin.
Doch wenn „die Wissenschaft“ im Falle der BK-MP-Runde nur aus einer Handvoll erlesener Hardliner besteht, ist die Frage berechtigt, warum man nicht auch Wissenschaftler mit abweichenden Meinungen anhört. Die Antwort ist so banal wie entlavend: weil man letztendlich doch „politisch“ entscheidet, als interessengeleitet, ideologisch und taktisch-strategisch. Auf keinen Fall aber „alternativlos“.
Der eigentliche Job der wissenschaftlichen Regierungsberater ist lediglich, die in ihrer Tendenz bereits vorgefasste Linie zu untermauern, also das informelle Konklave aus Merkel und den Länderchefs in ihrer vorgefertigten Meinung zu bestätigen. Und diesen Job hat die Expertenrunde um Drosten, Wieler und Brinkmann ganz sicher mit Hingabe erledigt.
Zugespitzt formuliert, verraten diese Wissenschaftler ihren Anspruch auf Objektivität und Neutralität, indem sie sich zu willfährigen Unterstützern poltischer Interessen machen. Mit anderen Worten: Der „Lockdown“, die weitgehende Suspendierung von Grundrechten und die Inkaufnahme immenser Kollateralschäden, ist eine originäre politische Entscheidung. Mit objektiver Wissenschaft oder wissenschaftlichem Abwägen hat das nur wenig zu tun.
Wen wundert es da, dass die Bundesregierung keine Studien oder ähnliche Belege für Wirksamkeit der dekretierten Maßnahmen vorlegen kann und sich nicht einmal ansatzweise für die immensen Kollateralschäden interessiert? Man stochert im Nebel herum oder liest morgens im Kaffeesatz. Doch Bauchgefühl und der (auch weitgehend ohne Belege auskommende) Zuspruch einer elitären Stamm-Beraterclique sind beileibe keine Basis für tiefgreifende und langfristige Außerkraftsetzungen von Grundrechten.
Und so wird die Wissenschaft – pardon, so werden einige ausgewählte Wissenschaftler – zu Steigbügelhaltern eines autoritären Überwachungsstaats.
Hier noch ein Link zu einem aufschlussreichen Artikel zu diesem Thema: https://reitschuster.de/post/merkel-harter-corona-kurs-ist-politische-entscheidung/