Selbst aus dem Lübecker Wochenspiegel, einem regionalen Anzeigenblatt, sticht einem die ganzseitige Anzeige des Bundesgesundheitsministeriums (BGM) ins Auge. Zu sehen sind Empfehlungen zu Tests und zur Medikation (ohne Nennung von Arzneimitteln) sowie Angaben zur Gefährlichkeit einer COVID-19 – Erkrankung.
Der Inhalt wirkt auf den ersten Blick serviceorientiert, vermittelt aber die Botschaft der immer noch drohenden Gefahr durch eine Infektion. Letzteres scheint auch Hauptzweck der Kampagne zu sein: Den Alarmismus möglichst hoch zu halten und mit der Person des Karl Lauterbach zu verknüpfen, der als zwar strenger, aber gutmeinender Minister nur das Wohl der Menschen zum Ziel hat. Zu sehen ist die zum Piktogramm stilisiertere Frisur und Brille als Merkmale Lauterbachs.
Hierin die Vorstufe eines versuchten Personenkults zu erkennen, wäre gewiss übertrieben. Deutlich zu erkennen ist jedoch die dahinterstehende PR-Arbeit, die sich bereits im Titel „Fakten-Booster“ abzeichnet: „Fakten“ bedeuten den Anspruch auf Wahrheit und „Booster“ ist eine Anspielung auf den Neusprech-Begriff für mehrmalige Gen-Injektionen.
An „Fakten“ wartet die aktuelle Anzeige mit der Behauptung auf „Etwa 10 Prozent der in Deutschland erkrankten Personen werden (…) im Krankenhaus behandelt„. Diese Angabe ist sachlich falsch, da als Grundlage veraltete Daten aus der Zeit der Wuhan-Variante herangezogen wurden. Zudem wird auch hier nicht unterschieden, ob COVID Haupt- oder nur Nebendiagnose war. Ausführlichere Einblicke liefert der Journalist Norbert Häring.
Für die Verbreitung dieser Desinformationen gibt das BMG jede Menge Steuergelder aus: Etwa 5 Millionen Euro kostet eine Ausgabe des Fakten-Booster, 15 Mio. sind nach Nummer drei bereits aufgelaufen. Die Steuerzahler zahlen also auch dafür, von Lauterbachs Ministerium an der Nase herumgeführt zu werden.
Angenehmer Nebeneffekt für das BMG: Anzeigeneinnahmen sind für die Verlagshäuser von Printmedien ungemein wichtig, weshalb es ein ungeschriebenes Gesetz in den Redaktionen ist, Anzeigenkunden nicht zu verprellen. Nicht anders dürfte es sein, wenn sich die Bundesregierung als potenter Anzeigenkunde aufführt: Die Schere im Kopf der Journalisten wird weiter geschliffen…
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Reitschuster: https://reitschuster.de/post/corona-propaganda-auf-kosten-des-steuerzahlers/