Die Herrschaft der Schlechtesten, die Kakistokratie, offenbart sich durch die Verbreitung eines besonderen Typus des politischen Personals: Es dominieren psychische Abnormitäten, niedere persönliche Motive, ideologisiertes und unterwürfiges Denken, die Neigung zur Relativierung zentraler zivilisatorischer Normen (z.B. Grundrechte, Entspannungspolitik) oder schlichtweg kognitive Defizite. Eine Kakistokratie ist die Folge parteipolitischer Sozialisations- und Auswahlprozesse, die sowohl skrupellose Karrieristen als auch persönlichkeitsgestörte Selbstdarsteller auf die politische Bühne spülen.
Sie ist genauso Folge einer zerbrechenden Gewaltenteilung, fehlender gesellschaftlicher und politischer Kontrolle und einem daraus erwachsenden Opportunismus, der sich nicht zuletzt in persönlichen Vorteilen als Handlungsmotiv beteiligter Personen äußert. Begünstigt wird die Kakistokratie durch eine kartellhafte Kooperation zwischen Politik, Medien und Konzernen, was nicht nur ein Klima der gegenseitigen Begünstigungen, sondern auch einen relativ geschlossenen Zirkel der Machteliten mit eigenen systemischen Funktionsprinzipien schafft.
Der irrlichternde Krankheitsminister
An der politischen Arbeit der Ampelregierung fällt zunächst einmal eine ausgesprochene Bürgerferne auf. Die Interessen der Allgemeinheit scheinen hinter lobbygetränkten Partikularinteressen und einer naiven Vasallentreue gegenüber übergeordneten Mächten wie den USA zurückzustehen. Aus blindem transatlantischem Bündnisgehorsam stürzt der Grüne Robert Habeck die Bevölkerung in eine nie dagewesene Energiekrise und liefert Millionen Menschen der Armut aus. Aus ähnlichen Gründen eskaliert die grüne Außenministerin Baerbock den Konflikt mir Russland.
Weil Proteste zu erwarten sind, rüstet Innenministerin Nancy Faser (SPD) innenpolitisch und rhetorisch auf und diffamiert die Demonstranten bereits ex ante als rechtsextrem. Gleichzeitig werden die Voraussetzungen für einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren sowie die Infrastruktur für eine europaweite Kontrolle alternativer Medien geschaffen. Über alldem wacht Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit seiner Richtlinienkompetenz, sondert die Parolen beauftragter PR-Agenturen („unterhaken“) ab und schaut ansonsten genüsslich dabei zu, wie rote Linien überschritten werden.
Und an der Coronafront? Dort kämpft starrsinnig Karl Lauterbach (SPD, früher mal CDU), kennt keine anderen Politikfelder und sorgt dafür, dass die Bundesrepublik stramm auf Geisterfahrerkurs durch die internationale Landschaft hechtet. Corona darf nicht beendet werden, scheint Lauterbachs fixe Idee zu sein, der er sich mit zwangsneurotischer Leidenschaft widmet. Dabei inszeniert er sich als Chefapostel des Teams Wissenschaft, widerspricht sich trotzdem ständig, hat ein ausgesprochen instrumentelles Verhältnis zur Wahrheit und kriegt in so manchem Interview kaum einen geraden und grammatikalisch korrekten Satz heraus. Köstlich in diesem Zusammenhang die Einlassung des ehemaligen Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen (CDU), Lauterbach sei möglicherweise so stark mental beeinträchtigt, dass er einer amtsärztlichen Untersuchung bedürfe.
Wenige Wochen zuvor hatte Lauterbach den potenziell – um es nett zu formulieren – ungünstigen Evaluationsbericht der gesetzlichen Expertenkommission zu verzögern versucht und spielte seine Bedeutung systematisch herunter. Evidenz und Verhältnismäßigkeit, Eignung und Verfassungskonformität – alles Nebensächlichkeiten für einen selbsternannten Apologeten der Wissenschaft, der so garnicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu stehen scheint.
Hier eine kleine Auswahl an Fehltritten und Ungeheuerlichkeiten aus dem jüngeren Berufsalltag des Karl Lauterbach. Eine ausführliche Betrachtung seiner Fragwürdigkeiten würde ein Buch füllen. Mindestens.
Der Krankheitsminister wird krank
Und dann hat es ihn doch erwischt. Besonders um seinen größten Widersacher und leidenschaftlichen Bekämpfer konnte und wollte das Virus keinen Bogen machen und hat ihn heimtückisch angefallen. Trotz vierfacher Geninjektion und Dauermaskierung, trotz Dauerpanik und Hygienezwang, trotz Salzlosigkeit und Lachsfisch, war Lauterbach fällig und musste sich in die Absonderung begeben. Dort litt er vor sich hin, twitterte den ein oder anderen Blödsinn und medizierte sich zusätzlich mit Paxlovid, einem ebenfalls nur bedingt zugelassenen antiviralen Medikament. Pikant daran ist, dass das mit schweren Nebenwirkungen belastete Paxlovid bei ungeimpften Risikopatienten einen schweren Verlauf verhindern soll. In Teilen der Ärzteschaft stieß Lauterbachs öffentlich zur Schau gestellte Selbstmedikation auf wenig Gegenliebe.
Ob aus lauter Angst, aus Gründen des Marketings für den Hersteller Pfizer oder beidem – man wird den Eindruck nicht los, Lauterbach traue der von ihm gepriesenen Gentherapie selbst nicht wirklich über den Weg. Vierfache „Impfung“, Paxlovid und trotzdem noch unangenehme Symptome, Lauterbach gibt nicht nur Rätsel auf, sondern verhält sich hochgradig inkonsistent und wirbt trotzdem für die Gentherapie.
Obwohl, eine gewisse Logik ist durchaus zu erkennen, nämlich die wohlwollende und verkaufsfördernde Kommunikation für den US-Pharmariesen Pfizer. An dieser Stelle erinnern wir uns an das Quasi-Techtelmechtel zwischen Ursula von der Leyen und Albert Bourla, dem CEO von Pfizer. Herrn Bourla hat das Virus übrigens auch angefallen. Und wie sein deutscher Ober-Lobbyist Lauterbach, wurde auch er trotz vierer Gen-Spritzen krank und warf zur Sicherheit noch werbewirksam das hauseigene Produkt Paxlovid ein. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – insbesondere vor dem Hintergrund massenhaft bestellter Paxlovid-Dosen, die demnächst ihr Verfallsdatum erreichen werden und vernichtet werden müssen. Steuergeldverschwendung par excellence, während der gemeine Bürger auf sein Vollbad verzichten soll.
Unabhängige Experten unerwünscht
Gut, im Falle der STIKO von unabhängigen Experten zu sprechen, ist gewagt. Zu oft war dieses ehrenamtliche Gremium unter dem Vorsitz von Thomas Mertens vor den Begehrlichkeiten der Politik – insbesondere des Bundesgesundheitsministeriums (BMFG) – eingeknickt, hat politisch opportune Impfempfehlungen ausgesprochen. Dabei soll es, im Gegensatz zu BMFG und RKI, tatsächlich über ausreichende Datengrundlagen sowie ein ausgefeiltes Instrumentarium zur Risiken-Nutzen-Abschätzung der Gen-Injektionen verfügen.
Das alles hält Karl Lauterbach nicht davon ab, eigene Impfempfehlungen auszusprechen. Diese sind politisch, nicht medizinisch begründet, mit Blick auf die Aktienkurse des Pfizer-Ablegers BioNtech vielleicht auch ökonomisch. Lauterbachs Verhältnis zur schon vor Corona sehr übergriffigen Pharmalobby entbehrt jeder professionellen Distanz und nähert sich in bedenklicher Weise der institutionellen Korruption. Die Interessen von Staat und Konzernen werden bis zur Unkenntlichkeit verwischt.
Doch wieder zurück zur STIKO. Diese empfahl die Viertimpfung (!) nur für Menschen ab 70 Jahren, Lauterbach dagegen auch Jüngeren: „Wenn jemand den Sommer genießen will und kein Risiko eingehen will zu erkranken, dann würde ich in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen“ , so der Pharmalobbyist mit Ministeramt. Die STIKO knickte scheibchenweise ein und setzte das empfohlene Alter auf 60 Jahre herunter.
Dennoch scheint eine – wenn auch zahnlose – Expertenkommission den Allmachtsansprüchen des Herrn Lauterbach zu widersprechen. Dieser schickte sich neulich an, die STIKO umbauen und selbst an Sitzungen teilnehmen zu wollen. Widerworte kann der Pharmaminister so garnicht leiden.
Kuhhandel, Evidenzlosigkeit und der Blick nach China
Dass der pandemische Ausnahmezustand samt der mit ihm verbunden repressiven Maßnahmen nicht beendet werden darf, kann mittlerweile als Teil der Staatsraison gelten. Die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)ist ein wesentlicher Bestandteil dieser autoritären Kontrollpolitik, eine entsprechende Gesetzesvorlage wurde zwischen Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Karl Lauterbach verhandelt.
Was dabei heraus kam, ist in Schriftform gegossener Dilettantismus ohne belastbare Evidenzgrundlage. Mit infantilen Metaphern („Winterreifen“, „Schneekette“) soll eine weitgehende Maskenpflicht in Herbst und Winter durchgesetzt werden. Ausnahmen sind im länderspezifischen Teil frisch Genesene und Geimpfte, wobei hier eine Frist von 90 Tagen besteht. 90 Tage! Das spricht entweder für wenig Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Gen-Therapie, kann aber auch als Anreiz für ein dauerhaftes Impf-Abo gewertet werden.
Dieser Logik zufolge können sich frisch geimpfte Mitbürger durch die Ausnahme von der Maskenpflicht als „gute“ Bürger ausweisen und einen Atemvorteil genießen, während der Rest seine Luft durch oft keimverseuchte Mikrofasern einsaugen muss. Um in der Genuss der maskenlosen Atmung zu kommen, wären bis April 2023 also noch zwei weitere Genspritzen nötig. Zum einfacheren Nachweis des Impfstatus wurde eine Modifikation der Corona-Warn-App vorgeschlagen: Dieser soll künftig an der Farbe des QR-Codes erkennbar sein. China lässt grüßen. Ähnlich geschichtsvergessen Buschmanns Idee, Gäste anhand farbiger Aufkleber zu markieren.
Nun könnte man annehmen, dass Lauterbach und Buschmann sowie der beteiligten Ministerialbürokratie die Folgen des neugeschaffenen Frischgeimpften-Status hätten abschätzen können. Weit gefehlt. Denn dieses Minimum an Weitsicht ist in einer Kakistrokratie nicht zu erwarten. Nachdem es reichlich Kritik hagelte, twitterte Lauterbach aus dem Krankenlager:
Glauben Sie im Ernst, dass Menschen sich alle 3 Monate impfen lassen, um ohne Maske in ein Restaurant gehen zu können??????
Wenn wir das wirklich oft sähen würden wir die Regel ändern, machen die Ausnahme dicht. Allgemeine Maskenpflicht im Innenraum oder Test wäre dann Konsequenz https://t.co/Op92v4vXiW— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) August 8, 2022
Man kann seinen COVID-Fieberwahn geradezu nachspüren (sechs Fragezeichen, Kommafehler, Formulierung).
Studien sind nicht jedermanns Sache
In typisch narzisstischer Manier kokettiert Lauterbach zuweilen damit, sich nächtens und nach langen Arbeitstagen noch in internationale Studien zu vertiefen, um wichtige Erkenntnisse für die deutsche Pandemiepolitik zu gewinnen. Und es kann durchaus sein, dass sich der alleinlebende Salzlose nach dem abendlichen Rotwein die ein oder andere Studie vorgenommen hat. Ob er diese dabei inhaltlisch verstehen konnte, oder auch nur glaubte, irgendetwas zu verstehen, oder oder ob er einfach über den ersten Zeilen eines Abstracts einschlief und den Rest erträumt hat, wir wissen es nicht.
Fest steht jedenfalls, dass seine Fehleinschätzungen von Studien ein Ausmaß erreicht haben, das für einen selbsternannten Wissenschaftsapostel mit medizinischem Harvard-Background eher peinlich sein dürfte. Neulich platzte dem Medizinstatistiker Gerd Antes der Kragen. Nachdem Lauterbach prahlerisch von einer Meta-Studie twitterte, die 1700 Studien zum Inhalt gehabt hätte, waren laut Antes davon nur 13 in die Auswertung eingeflossen. Dies habe Lauterbach übersehen, nicht verstanden oder unterschlagen, was die Aussagekraft des Studien-Preprints deutlich begrenzt – nicht der einzige Fall falsch verstandener Studienergebnisse.
Und hier kommt wieder die Kakistokratie ins Spiel, wenn Lauterbach seine offensichtlichen Fehlinterpretationen und Missverständnisse beim Lesen von Studien in die amtliche Coronapolitik einfließen lässt, die letztlich Millionen Menschen betrifft. Der unermüdliche nächtliche Studienleser im Dienste der Wissenschaft – wohl eher ein medial aufgebauter Mythos.
Emporkömmling mit fragwürdiger Vergangenheit
Abschließend noch ein kleiner Blick in die Biographie eines politischen Emporkömmlings, der auch die innere Systematik einer Kakistokratie verdeutlicht und Hinweise darauf liefert, wie schlechtes Personal bevorzugt an verantwortliche Positionen gelangen kann. Die spezifischen Karrierebedingungen in einer Kakistorkratie mögen ein fruchtbarer Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung sein. Zu vermuten ist, dass eine spezifische Kombination aus geschicktem Selbstmarketing, strategischer Protegierung und eine kollektive Sozialisation beteiligter Akteure innerhalb eines gesellschaftlichen Subsystems eine entsprechende Funktionslogik entstehen lassen, die einen bestimmten Typus von Fuktionseliten kreiert.
Bei Karl Lauterbach fällt zunächst einmal das Fehlen eigener Fachpublikationen auf. Dass er im Zuge der Gründung des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie in Köln trotzdem auf eine C4-Professur berufen und mit dessen Leitung beauftrag wurde, wirft Fragen auf. Zumal seine Doktorarbeit bestenfalls unterklassig und jahrelang in der Versenkung verschwunden war, bis ihn Parteikollegen aufforderten, den Standards für wissenschaftliche Arbeiten zu entsprechen.
Ähnlich verfuhr Lauterbach mit seiner ärztlichen Approbation: Der Mediziner, der nie einen Patienten vor sich hatte, holte seine Approbation erst Jahre nach Studenabschluss nach, und das auch nur aus Gründen des öffentlichen Ansehens.
Es folgten Kolaborationen mit der Pharmaindustrie, so etwa mit der Bayer AG. Lauterbach war an Studien zum Fettsenker Lipobay beteiligt, der wegen tödlicher Nebenwirkungen vom Markt genommen werden musste. Lauterbach schien das nicht zu interessieren, er ignorierte schlichtweg wesentliche Hinweise auf eine Schädlichkeit des Medikaments.
Für die Knoll AG trieb er die Zulassung des Appetitzüglers Sibutramin voran, der ebenfalls schwerste, teils tödliche, Nebenwirkungen verursachte. Menschenleben waren für Lauterbach stets den Profitinteressen der Pharmaindustrie nachgeordnet, was sich angesichts der aktuellen Verstrickungen mit dem US-Giganten Pfizer und dessen mRNA-Therapeutika zu bestätigen scheint.
Unter BGM Ulla Schmidt (SPD) trieb er mit der Einführung der Abrechnungspauschale die renditeorientierte Ökonomisierung des Gesundheitswesens voran und erwies sich als Aufsichtsratsmitglied der Rhön-Kliniken als sozialdemokratischer Verschlechterer der Arbeitsbedingungen.
Der Rest der Geschichte ist bekannt. Lauterbach war nie gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, aber immerhin Mitglied des Gesundheitsausschusses, wo er eher durch Abwesenheit glänzte (siehe Video unten). Als Hinterbänkler im Bundestag hielt er sein Gesicht in jede verfügbare Kamera und betrieb ein umfangreiches Selbstmarketing. Dass er dabei oft konfus, fahrig und absonderlich wirkte, oft keinen geraden Satz artikulieren konnte und häufig ins rheinische Stammeln verfiel, schien im Sinne der Medienlogik eher ein Merkmal zu sein, das Aufmerksamkeit, Klicks und Reichweite befördert.
Mit der Corona-Krise fand Lauterbach schließlich sein Leib-und-Magen-Thema, inszenierte sich als apokalyptischer Mahner und Warner, relativierte munter Grundrechte und demokratische Freiheiten und wurde zum Dauergast in den politischen Talkshows des ÖRR. Die unheilige Allianz aus einem staatsnahen Mediensystem und einer autoritär-paternalistischen Regierungspolitik bescherten Lauterbach eine steigende Popularität in einer systematisch verängstigten Bevölkerung. Das mag auch damit zusammenhängen, dass Lauterbach selbst pathologische Züge einer Zwangsproblematik zeigt und deshalb in seiner Wirrheit als besonders authentisch wahrgenommen wird.
Mithilfe seiner massenmedialen Präsenz konnte Lauterbach das Amt des BGM übernehmen. Dass er sich trotz seinen zahllosen Fehlleistungen bis heute im Amt halten kann, spricht für die Stabilität des bestehenden kakistrokratischen Systems.
Ein paar Schmankerl zum Abschluss